29 November 2006

Drei kleine Geschichtchen aus dem Leben in Down Under

Nummer eins:
Hier gibt es nicht nur viele, sondern auch wirklich gute Radiosender! Auch die Werbung ist ganz hörenswert: „Too many people are still paying too much for their diamonds!“ (“Zu viele Leute geben immer noch zu viel Geld für ihre Diamanten aus!“) Da seht ihrs wieder: die Aussis haben’s einfach: Gold, Opale und Diamanten gehören einfach dazu!

Zum Zweiten:
Ich bin ja echt nicht gegen geschmackvolle Weihnachtsdeko, aber hauptsächlich genieße ich es, wie mir die vielen Lichter in den Fenstern die dunkle Jahreszeit verschönern. Auch der Rauscht, unbedingt der erste zu sein, der im Herbst sein Zeugs aufbaut, ist mir ein Graus. Kurz: die Atmosphäre muss stimmen!
Und das ist hier einfach nicht gegeben. Da scheint die Sonne auf die mit Discokugeln geschmückte Tanne! Es sind 25 Grad! Und riesige Palmen im Hintergrund lassen einfach keine weihnachtliche Stimmung aufkommen. Statt Schnee regnet es hier höchstens weißen Sand –na dann, Frohes Fest






Story Drei ist eine Fotostory:
Diesen hübschen Kameraden haben wir an unserer Balkontüre gefunden.


Diese Viecher heißen Zikaden, machen nach Sonnenuntergang einen Höllenlärm und wir können sie in allen Lebensstadien im Garten beobachten -ihre Puppen findet man an jedem Strauch!

26 November 2006

Bauen Schnecken ihre Häuser nach DIN?

Dieser Blog ist unter besonderen Bedingungen entstanden: Wir sitzen jetzt schon seit einer Stunde im Auto und sind keine 20 Meter weit gekommen! Zusammen mit ca. 1000 Polofans stehen wir im Stau auf einer staubigen, schmalen, heißen Rote-Erde-Piste! Das haben wir nicht verdient, denn schließlich waren wir doch nur in einem wunderschönen Zoo.
Dort haben wir an einer Safari teilgenommen sind mit einem Bus z.B. durch afrikanische Savannen gefahren, in denen Zebras, Antilopen und Giraffen leben. Sogar Kamele Löwen und Flusspferde gab es zu sehen. Und keines der Tiere in einem Käfig. Die Gehege verteilten sich auf ein 400 Hektar großes Gelände. Da konnte man sich gut vorstellen, man sei jetzt in Asien, Afrika oder doch „nur“ in Australien gelandet. Das war ein toller Tag voller Sonnenschein und strahlend blauem Himmel. Das war leider schon die ganze Story, aber der Stau dauert noch an.
Also sprechen wir jetzt eine wichtige Frage an, auf die wir gestern Abend gekommen sind: Legt mal viele Schnecken bzw. Muscheln nebeneinander, was stellt ihr fest? Genau, alle sind in die gleiche Richtung gedreht gewachsen. Unsere Frage also: Woher wissen sie alle die Richtung und in welche Richtung drehen sich Schnecken auf der Nordhalbkugel? Und ein Bier später: Was macht die arme Schnecke auf dem Äquator? So jetzt habt ihr erstmal was zum Nachdenken, wir auch, Zeit haben wir ja!
Puh, endlich zuhause! Der Stau hat übrigens 2 Stunden und 15 Minuten gedauert, obwohl er nur 500m vom Parkplatz herunter gereicht hat!
Jetzt muss ich auch noch den Spruch zum Besten geben, den Morty gebracht hat, nachdem er an der zweien Ampel vor allen Proletenkarren losgekommen ist: "Selbst mit einer Automatik kann ich noch bresser schalten!"

22 November 2006

Phillip Island

Australien zeigt sich, wie wir es uns voregestellt haben: heiss, sonnig, trocken! Da hat uns natürlich am Wochenede nichts zuhause gehalten!

Am Samstag früh gings los nach Phillip Island. Die Insel ist nur knapp anderthalb Stunden Autofahrt von Notting Hill, dem Vorort von Melbourne, in dem wir wohnen, entfernt.

Unser erstes Ziel auf der Insel war ein Koala-Reservoir. Früher gab es auf der ganzen Insel, ja nahezu überall in Australien Koalas in Hülle und Fülle, aber sie sind Opfer der Zivilisation geworden. Viele Eukalyptuswälder existieren heute nicht mehr oder es wurden Straßen hineingebaut. Außerdem wurde in den Anfangsjahren der Besiedlung Australiens durch die Europaeer eine regelrechte Koalajagd veranstaltet!

Heute jedenfalls muss man entweder Glück haben um einen frei lebenden Koala zu sichten –so wie wir es auf unserer Greate-Ocean-Road-Tour hatten –oder ein Reservoir aufsuchen. Dort kommt man den niedlichen Kerlchen ganz nahe, streicheln ist aber leider nicht erlaub. Ich ärger mich heute noch, dass ich die Gelegenheit am Kenneth River nicht wahrgenommen hab, so wie Morty!


Trotzdem haben wir einige Fotos geschossen und sind dann ein wenig enttäuscht weitergefahren, denn wir hatten wesentlich mehr Touristen als Koalas zu sehen bekommen.

Auch bei der Hauptattraktion auf der Insel, der abendlichen Pinguinparade, war der Besucherandrang groß! Etwa 2000 Touristen waren dort auf Tribünen am Strand versammelt, um die Zwergpinguine auf ihrem Weg aus dem Meer zu ihren Nestern in den Dünen aufzulauern! Aber es sollten nicht lange so viele bleiben, denn die meisten haben nur die erste Gruppe der niedlichen kleinen Kameraden abgewartet und sind dann schon wieder gegangen. Keine Gedult haben die, aber Popcorn hatten sie alle gekauft!

Wir waren also nach einer halben Stunde die letzten, die noch am Strand saßen, zusammen mit noch drei anderen Gruppen –alles Deutsche... Aber es hat sich wirklich gelohnt. Man muss sich die Sache so vorstellen: Ein Pinguin taucht an der Wasserlinie auf, schaut sich nach seinen Freunden um und verschwindet schnell wieder im Wasser, wenn er sonst niemanden erblicken kann. Das wiederholt sich solange, bis sich eine Gruppe von ca. 10-20 der kleinen Tierchen zusammengefunden hat und sie sich getrauen, gemeinsam den Strand zu überqueren! Dann rennen sie über den Strand und sehen dabei noch niedlicher aus! Die Körper gehen hin und her wie Uhrenpendel. Man kann man sie nochmals beobachten, wenn man auf dem Weg zum Auto durch die Dünen spaziert. Sie suchen dort nach ihren Höhlen, in denen Ihr Partner die Eier bebrütet und bewacht. Das war schon ein tolles Erlebnis!

In Zwickau ist diese Woche am Freitag Praktikantentag. Auch Morty und ich haben jeweils eine Präsentation hingeschickt. Und da wir uns dachten, dass es eine gute Gelegentheit ist, auch unseren „treuen Bloglesern“ mal einen Eindruck von unserer Arbeit hier zu geben, findet ihr die gesammelten Werke unter „links“.

Heute abend bekommen wir schon wieder Besuch von Mortys Vati! Wir freuen uns schon! Und ihr könnt euch ja schon mal auf eine neue Geschichte von Entenzungen und Riesenmuscheln vorbereiten, wie ich befürchte!

17 November 2006

Ja, wir leben noch!

Ihr frag euch vielleicht, warum wir solange nichts haben von uns hören lassen…
Kein Wunder, denn wir waren eingefroren!
Ist ja mal wieder typisch: Kaum kommen wir irgendwo hin, wollen das normalerweise gute Wetter genießen, schon gerät das ganze System aus den Fugen: Der Oktober war der trockenste überhaupt -in Phillip Island wäre ihnen fast das Wasser ausgegangen!!! -und dann dieser miese November!
Es hat hier geschneit! So was hat es seit Jahrhunderten nicht gegeben –die meisten von den Leuten hier haben noch nie Schnee gesehen! Wir haben zwar selber keine Flöckchen tanzen sehen, aber 5°C und Hagel haben uns auch schon gereicht!
Aber die gute Nachricht ist: Heute ist es aufgeklart. EINMAL besseres Wetter zum Wochenende hin! Das werden wir auch nutzen! Wie? -Das werdet ihr dann in unserem nächsten Blog erfahren!
Jawohl, genauso machen das die Fernsehmenschen in den Serien auch… Immer anfüttern und die Neugier steigern! *HA*

08 November 2006

Great Ocean Road

Oh Mann! So ist das eben, wenn man mit der Technik nicht umgehen kann! Haben all eure Kommentare „nicht gefunden“, da wir die „Kommentare-prüfen-Funktion“ aktiviert hatten! Man kommt eben ganz durcheinander, wenn man die ganze Zeit auf dem Kopf lebt…

Jetzt aber zu unserem neusten Highlight: Wir hatten am Wochenende 4 Tage frei und sind die weltberühmte Great Ocean Road gefahren!

Das war fantastisch!!! Haben grandiose Aussichten auf Steilküsten und einsame Strände genossen! Außerdem sind wir durch einen Regenwald gewandert. Das ist eine tolle Landschaft! So ein dichtes Grün, überall Farnbäume und Vögel auf Speed! Wahnsinn!

Außerdem haben wir einen wildlebenden Koalabären gestreichelt! Das heißt, ich wollte nicht mehr, nachdem das Viech einen übelst genervten Drohschrei losgelassen hat, als ich an seinem Baum gewackelt hab, um es auf zu wecken –faules Pack! Ist auch sofort wieder eingepennt!

Was uns so richtig unangenehm aufgefallen ist: die anderen Touris sind ja auch so was von faul!!! Die laufen in Horden um die bekanntesten Ausflugsziele, sodass man die Aussicht schon gar nicht mehr richtig genießen kann! Schließlich hört man statt Meeresrauschen nur noch Fotoapparatgeklickere! Wenn man sich aber mal ein Ziel aussucht, das mehr als 50 Meter Fußmarsch vom Auto weg verlangt, ist man auf weiter Flur alleine! Dabei hätten die Kinder der meisten Familien es durchaus mal nötig, einen größeren Spaziergang zu unternehmen!

Der Weg in die einsamen Gegenden lohnt aber wirklich. Wir haben sogar eine Giftschlange gefunden! Sie heißt australischer Kupferkopf, wie Morty heute im Inet rausgefunden hat.

Ein kleines Missgeschick ist uns auch noch passiert. Als wir vom so genannten Tree Top Walk zurück gekommen sind –das ist eine Wanderung auf 30 Meter hohen Brücken durch den Wald- gab unser Auto keinen Mucks mehr von sich! Ein Blick auf den Hebel fürs Licht erklärte alles: nach 3 Stunden Festbeleuchtung auf dem Parkplatz war die Batterie natürlich nicht mehr taufrisch… Da sind wir ganz schön ins Rennen gekommen! Es war auch schon recht spät, sodass wir schon fast dachten, wir müssen auf dem einsamen Parkplatz dort draußen übernachten! Zum Glück hatte aber einer der Serviceleute, der beim Tree Top Walk arbeitet, ein Starthilfekabel im Auto. Zwei Bierdosen ärmer, aber eine große Erfahrung reicher ging’s dann doch glücklicherweise weiter!

Leider war die ganze Zeit das Wetter recht kalt und wolkig. Ihr braucht uns also nichts vom deutschen Herbst vorzujammern, denn hier ist es zur Zeit auch nur 10°C warm. Einziger Unterschied zu zuhause: wir haben nicht die richtigen Klamotten dabei!

Wir hoffen also auf’s nächste Wochenende, denn da sollen 34°C werden. Wollen wir mal hoffen!

Ciao, bis denne! Viel Spaß mit den Fotos!

01 November 2006

Vier Deutsche und ein Kiwi

Wir erleben im Moment täglich sooo viel, dass wir gar nicht die Zeit finden um hier zu posten. So muss das sein!

Wie alle guten Dinge fand unser Wochenendabenteuer seinen Anfang auf einer Party. Divad hat seinen Abschied gefeiert. Das ist zwar ein trauriger Anlass (Nelly, du siehst das sicher genau andersrum;)), konnte uns aber die Stimmung nicht verderben. Der Kühlschrank war voller Bier – da haben wir es doch glatt bis früh um 5 ausgehalten!
Leichtgläubig wie man in solchen Momenten eben ist, haben wir uns doch glatt zu einem Wochenende im Wilson Promontory National Park überreden lassen.

Am Samstag Mittag ging’s los. Sel, der Neuseeländer, Tobias, Divad und wir in einem Auto. Im Aldi wurden die letzten Vorbereitungen getroffen -Pancakes und Grillfleisch für’s Barbeque.
Schon die Fahrt -3 Stunden Richtung Süden- war ein Genuss für uns, denn endlich bekamen wir mal mehr von Australien zu sehen, als nur Melbourne.
Im Nationalpark angekommen –Faszination pur! Morty hat vom Auto aus sofort das erste Wombat entdeckt. Natürlich haben wir das Tierchen von der Nähe aus betrachtet. Wahrscheinlich waren wir seit Jahren die ersten Menschen, die dieses Fleckchen Erde betreten haben, denn sonst hätte Morty wohl kaum noch einen recht verwitterten Kieferknochen gefunden. Toll!
Abends gab’s ein zünftiges Barbeque, das eifrig von wilden Wombats und Possums beobachtet wurde –wo Menschen sind gibt’s schließlich immer was zu essen…

Die Nacht im Zelt war der reinste Horror! Selbst am Tag waren nicht mehr als 15°C –man stelle sich also die Temperaturen in dieser sternklaren Nacht vor!

Trotzdem waren die 4 Herren nicht von einem morgendlichen Bad im einskalten Meer abzubringen. Ich habe mich da nicht beteiligt –schließlich muss irgendwer die Eisleichen gegebenenfalls ins Hospital fahren!
Dann ging’s auf große Tour. Wir haben den höchsten Berg im Nationalpark bestiegen –den Mount Oberon. Eine Stunde Aufstieg, die sich mehr als gelohnt hat! So eine Aussicht hat man nicht alle Tage. Von drei Seiten waren wir von Meer umgeben, denn wir befanden uns am südlichsten Punkt Australiens, der auf dem Landwege erreichbar ist!
Abend’s sind wir noch nach Squeaky Beach gewandert. Dort ist der Sand so fein, dass er bei jedem Schritt quietscht! Und Weiß!!! Sowas haben wir noch nie gesehen!

Nun hieß es auch schon schnell zurück nach Melbourne. Auf dem Heimweg ist uns ein mannshohes Känguru über den Weg gehoppelt (oder wie nennt man dieses Gehopse?). Erst hat es uns bis auf zwei Meter selenruhig näher kommen lassen und dann wurde es auf einmal aggressiv! Merke: Zieh Leine, wenn’s dir zu lange in die Augen schaut!
Unzählige Wallabies (kleine Unterart der Roos) wurden später noch am Wegesrand sichtbar. Als wir an dem Koalabären vorbeigefahren sind, war es leider schon so dunkel, dass man nur noch seine Umrisse sehen konnte… Trotzdem –unsere ersten Begegnungen mit wildlebenden Kängurus, Wombats und einem Koalabären!!!

Gestern (Dienstag) hatten wir übrigens schon wieder Besuch aus Deutschland. Mortys Vater war noch mal da. Diesmal gab’s anstatt riesiger Muscheln Entenzungen. Das war mir dann doch zu herb –ich hab sie gerne alle Morty und Klaus überlassen!

Es gibt neue Fotos!!! Und schreibt fleissig Kommentare, schliesslich wollen wir auch ueber das neueste Geschehen zuhause informiert sein!!!